Umgestaltung der Wallstraße in Ahaus

ein 3. Preis beim städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb ‚Umgestaltung der Wallstraße‘ in Ahaus im Team mit club L94 Landschaftsarchitekten

Auslober: Stadt Ahaus, 2019

Leitidee

Die Stadt Ahaus liegt im Münsterland und naturräumlich zwischen Wacholderheide und Hochmooren. Neben der Naturlandschaft des Münsterlandes ist das Ahäuser Schloss ein touristischer Anziehungspunkt der Stadt. In den letzten Jahren hat die Umgestaltung der Fußgängerzone, der Bau des Einkaufszentrums und der Bau des Kulturquadrates zu einer erheblichen Attraktivierung der Innenstadt geführt.

Die historischen Karten zeigen für den Bereich der Wallstraße eine ursprünglich kleinteilige Bebauung. Begleitende Kanäle dienten vermutlich zur Entwässerung der Stadt. Diese kleinteilige Bebauungsstruktur aus aneinandergereihten, leicht zueinander verschobenen Gebäuden bildet die formale Grundlage des neuen Freiraumkonzeptes. Diese Struktur wird in die Ahäuser Wallgärten übersetzt. Das Freiraumkonzept ergänzt die vorhandenen Freiraumtypologien und Nutzungsangebote des Schlossparkes, der Fußgängerzone, des Festplatzes und des Kulturquadrates in Form der neuen Ahäuser Wallgärten. Zusammen bilden diese Freiraumtypologien künftig ein „Grünes Kreuz“ in der Innenstadt von Ahaus. Dieses verbindet alle Freiräume miteinander und wird dadurch vielfältigen Nutzungsansprüchen gerecht.

Entwurfskonzept

Die Ahäuser Wallgärten bestehen entsprechend der historischen Parzellierung aus orthogonalen Flächen in einer wassergebundenen Decke mit einer unterschiedlichen Programmierung. Pflanz- und Spielflächen im Wechsel und eine große Anzahl bequemer Holzbänke bieten eine hohe Aufenthaltsqualität. Die räumlich zueinander versetzten Flächen bilden spannende Raumsituationen mit wechselnden Blickbeziehungen. Die Vegetation orientiert sich an der naturräumlichen Lage der Stadt. Heidepflanzen und Gräser dominieren das Pflanzenbild und sorgen für eine hohe Akzeptanz und Wertschätzung in der Bevölkerung. Die Spielflächen folgen einem Farbkonzept aus Grüntönen und bieten unterschiedliche Angebote wie bodenbündige Trampoline, Kletterstangen, Tischtennisplatten, etc. Die vorhandenen Platanen werden weitestgehend erhalten durch Neupflanzungen aus unterschiedlichen Laubbaumarten im Sinne der Biodiversität ergänzt.

Die querende Schlossachse erhält einen besonderen städtebaulichen Akzent in Form eines neuen Cafépavillons mit Außengastronomie. Dieser liegt an einem kleinen, zentralen Platz mit Wasserspiel. Der Platz bildet das Zentrum des Grünen Kreuzes zwischen Schloss und Festplatz, bzw. Kulturquadrat und Wallgärten. Ein Betonsteinteppich quert die Wallstraße barrierefrei und beruhigt gleichzeitig den Verkehr.

Nach dem historischen Vorbild dient ein Stadtkanal als räumliche Grenze zwischen dem Straßenraum der Wallstraße und den neuen Wallgärten. Der Kanal steigert entsprechend eines langen Brunnens die Aufenthaltsqualität in den Wallgärten durch Kühlung des Raumes. Er lädt Jung und Alt zum Barfußgang ein.

Das Freiraumkonzept für die Wallstraße verzichtet – bis auf den zentralen Cafépavillon – auf primäre städtebauliche Setzungen. Bei entsprechendem Bedarf kann sowohl am Nordende der Wallgärten als auch am Südende zum Rathausplatz eine hochwertige Architektur mit öffentlichkeitswirksamen Nutzungen, insbesondere im Erdgeschoss, die Attraktivität der Wallgärten stärken.

Hochgarage Mayen

Unterstützung des Büros rheintreuearchitekten beim Wettbewerb ‚Hochgarage Mayen‘ im städtebaulichen Ideenteil

Auslober: Stadt Mayen, 2019

Erläuterung

Prägende Elemente der Mayener Altstadt sind zum einen die Materialien Basalt und Tuffstein sowie das allgegenwärtige Satteldach. Diese regional typischen Gestaltungselemente kommen auch bei der geplanten Hochgarage zum Einsatz. So wird zum Entenpfuhl ein Satteldach angedeutet, das sich in seiner Ausrichtung an den Satteldächern der angrenzenden Gebäude orientiert. Für die vordere Fassade werden Basalt und Tuffstein verwendet, welche die große Fläche zudem strukturieren.

Neben der oben beschriebenen massiven Wand im Westen wird zu den angrenzenden Grundstücken im Süden eine weitere massive Brandwand ausgebildet. Hinter den Wänden wird mit einem gewissen Abstand ein einfacher Stahl-Systembau eingefügt. Durch den Abstand zwischen den massiven Wänden und dem Systembau wird eine gute Durchlüftung des Parkhauses gewährleistet.

Die Hochgarage wird zur offenen Nord- und Ostseite durchgängig begrünt, wodurch die massive Wirkung des Baukörpers reduziert wird und die Aussicht der benachbarten Wohnungen und Gärten an Attraktivität gewinnt. Zudem sorgt die Grünfassade für ein angenehmes Mikroklima im und um das Parkhaus, da sie zur Kaltluftentstehung beiträgt. Sie bindet zudem einen Teil der durch das Verkehrsaufkommen des Parkhauses entstehenden CO2-Emissionen.

Der Schallschutz des Parkhauses wird durch die massive Wand selbst sowie durch die Anordnung schallschluckender Platten auf der Rückseite der Wand erreicht. Nach Norden und Osten wird der Schallschutz durch die flächendeckende Fassadenbegrünung unterstützt.

Wever-Areal Bad Hersfeld

Teilnahme am städtebaulichen Ideenwettbewerb ‚Wever-Areal‘ in Bad Hersfeld in Arbeitsgemeinschaft mit BJP | Bläser Jansen Partner

Auslober: Stadt Bad Hersfeld, 2019

Erläuterung

Das neue Wever-Viertel Bad Hersfeld:

Urbanes Quartier mit hoher Wohn- und Lebensqualität

Identität durch die Umnutzung charakteristischer Bestandsgebäude

Lebhafte Nachbarschaft durch vielfältige Nutzungen und Bewohnergruppen

Neuer Stadtraum und Freiraumverbindung zwischen Schilde-Park und Bahnhof

Sozialer Mittelpunkt durch neues Kirchengemeindezentrum

Die vorhandene äußere Erschließung bildet den städtebaulichen und verkehrlichen Rahmen des neuen Stadtviertels. Der daraus entstehende Block wird durch fußläufige Wohnwege in Nord-Süd- bzw. Ost-West-Ausrichtung (Lullusweg und Sturmiusweg) aufgebrochen. An ihrem Schnittpunkt, in der Mitte des Quartiers entsteht der neue Lullus-Sturmius-Platz mit dem angrenzenden Gemeindezentrum, der den vorhandenen Kirchhof aufgreift und erweitert. Er dient zukünftig als Nachbarschaftsplatz und Treffpunkt für Bewohner und Gemeinde. Die zentrale Ost-West-Verbindung wird zudem über einen Fußweg bis zum östlichen Landratsamt erweitert.

Im Südwesten des Viertels entsteht mit dem Weverplatz zwischen dem erhaltenen Wever-Hauptgebäude und den gegenüberliegenden denkmalgeschützten Industriellenvillen sowie den in ihrer Fortführung geplanten Neubauten ein Freiraum für Fußgänger und Radfahrer, der sowohl in Richtung Schilde-Park und Bahnhof, als auch in Richtung Altstadt und Quartiersinneres überleitet.

Mit der Bebauung der bisher ungenutzten Grundstücke entlang der äußeren Erschließungsstraßen wird eine Vervollständigung der innerstädtischen Struktur vorgenommen, die zusätzlich zu einer Verzahnung des neuen Quartiers mit der gewachsenen Umgebung beiträgt.

Marktplatz Dortmund-Eving

2. Preis beim städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb ‚Marktplatz Dortmund-Eving‘ in Arbeitsgemeinschaft mit stern landschaften und ISAPLAN

Auslober: Stadt Dortmund, 2018

Leitidee

Das städtebaulich-freiraumplanerische Konzept für die Umgestaltung des Marktplatzes in Dortmund-Eving beinhaltet die folgenden Leitziele:

Räumliche Fassung und Verkleinerung des Platzes

Durch die Herstellung der südlichen Platzkante wird die Wirkung und Wahrnehmung des Platzraums gestärkt. Außerdem führt die Verkleinerung der Platzfläche zu einer Intensivierung der Nutzung und damit zu einer Belebung des Platzes.

Neukonfiguration des Platzes

Aus dem asphaltierten Parkplatz wird ein grüner Stadtplatz, bei dem Grün- und Spielfläche vom Rand in die Mitte rücken.

Ansiedlung neuer Nutzungen

Die Errichtung eines attraktiven Baukörpers mit vielfältigen Wohnungsangeboten und Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss schafft neue Angebote im Stadtteil und belebt den Marktplatz zusätzlich.

Aufwertung der Freiflächen

Die Inwertsetzung der vorhandenen Grünfläche sowie die Neugestaltung des umgebenden Platzes steigert die Attraktivität des öffentlichen Freiraums.

Baukörper

Ein neuer Baukörper auf dem ehemaligen Parkplatz an der Südseite des Marktplatzes füllt die fehlende Ecksituation zwischen Deutscher Straße und Bayrischer Straße aus. Er bildet so den neuen baulichen Mittelpunkt im Stadtteil und gibt dem angrenzenden Platz- und Straßenraum eine räumliche Fassung.

Durch einen Rücksprung an der Deutschen Straße wird die vorhandene Fassade des südlichen Bestandsgebäudes Teil des neuen Platzes. Zudem bietet sich dadurch für das dortige Restaurant die Möglichkeit einer Außengastronomie.

Der Baukörper setzt sich typologisch aus zwei Bestandteilen zusammen: Einem fünfgeschossigen Kopfbau zur Deutschen Straße und einem dreigeschossigen Riegel zur Bayrischen Straße.

Kopfbau

Im Erdgeschoss des Kopfbaus befinden sich gewerblich oder öffentlich nutzbare Räume. Dabei handelt es sich um freie Grundrisse, sodass die Einheiten nach Bedarf in ihrer Größe und Anzahl angepasst werden können. Eine Erweiterung dieser Nutzung befindet sich im zweigeschossigen Gelenkstück zwischen Kopfbau und Riegel. Weitere Nutzungsbeispiele für den Kopfbau sind Gastronomie, eine Quartiersbibliothek, oder eine Reparaturwerkstatt, in der Quartiersbewohner ihr technisches Knowhow anbieten können.

In den oberen Etagen wird Wohnen in unterschiedlichen Konzepten entwickelt. Alternativ können hier auch Büros oder Arztpraxen eingerichtet werden. Der Kopfbau ist mit einem zentralen Treppenhaus ausgestattet, welches den Mehrspänner erschließt. Der Riegel wird als zwei- bzw. Dreispänner errichtet.

Riegelbau

Im Riegelbau nimmt der gewerbliche Anteil ab. In den Erdgeschossen werden Konzepte zum „Wohnen und Arbeiten“ realisiert, wobei die Arbeitsräume nach Norden zum Platz und die Wohnräume mit einem Gartenausgang nach Süden ausgerichtet sind. Die Büroräume erhalten eine eigenständige Adresse und sind im Gebäude mit der Wohnnutzung verbunden.

Auch in den Obergeschossen weisen die Wohnungen an der Südseite besonnte Freisitze auf. Eine gemeinschaftliche Dachterrasse bietet allen Bewohnern einen hochwertigen Freiraum.

Als westlicher Abschluss des Riegels ergänzen zwei Stadthäuser mit eigenen Gärten das vielfältige Wohnangebot. Dadurch entsteht ein Baukörper mit einer Mischung aus verschiedenen Wohn- und Arbeitstypologien, welcher das heterogene Umfeld widerspiegelt.

Fassaden- und Dachgestaltung

Trotz der verschiedenen Typologien, die im Baukörper enthalten sind, erhält dieser eine einheitliche Fassadengestaltung und tritt damit selbstbewusst als zentrales Element im Evinger Stadtraum auf. Dazu soll auch die Ausstattung mit Flachdächern in der sonst überwiegend von Satteldächern geprägten Umgebung beitragen.

Aufstockung Bestandsgebäude

Das südwestlich des Neubaus befindliche Bestandsgebäude wird mit einer zusammenhängenden Fassadengestaltung von zwei auf drei Geschosse aufgestockt. Dadurch erhält das Gebäude einen vollständigeren Charakter und zusätzlichen Wohnraum. So wird es trotz seiner rückwärtigen Lage nicht als reine Hinterhofbebauung wahrgenommen.

Freiraumkonzept

Durch die vorgeschlagene Kappung des Durchgangsverkehrs (zwischen westlicher Bayrischer Straße und Deutscher Straße) entstehen neue Möglichkeiten für die Ausbildung eines aufgewerteten, grünen Platzes.

Grünfläche

Die vorhandene Grünfläche mit ihrem alten Baumbestand und der dortigen Spielfläche wurde als wertvoller Freiraum identifiziert, der zudem einen identitätsstiftenden Bestandteil der historischen Siedlung „Zur Sonnenseite“ darstellt.

Dieser Raum wird durch eine behutsame Umgestaltung neu in Wert gesetzt. Dazu bleibt der Baumbestand überwiegend erhalten. Die Entfernung der Strauchschicht erzeugt eine bessere Durchlässigkeit und Einsehbarkeit und eine visuelle Verbindung mit der Siedlung. Dabei sollen die wertvollen Bestandsbäume als Solitäre auf einer offenen Rasenfläche zur Geltung kommen.

Die Rasenfläche wird durch eine ca. 1 m breite Einfassung gerahmt, die auch als kleine Sitzstufe (15 cm) dient. Sie reagiert situativ auf Ihre Umgebung – im Süden schützt eine Holzkonstruktion den Wurzelbereich der Bäume. Zur Sitzbank um den Brunnen, ist die Rasenfläche abgeböscht, um hier einen stufenlosen Zugang zur zentralen Grünfläche zu gewähren.

Platzfläche

An der belebten Kreuzungssituation Waldecker Straße / Deutsche Straße / Bayrische Straße entsteht ein wohlproportionierter befestigter Platzteil. Hier kann man auf der breiten Bank am Fontänenfeld das tägliche Geschehen beobachten oder das Eis aus der neuen Eisdiele in der Sonne genießen. So entsteht Raum für Außengastronomie oder Quartiersveranstaltungen.

Durch die Ausweitung der Pflasterung auf den Vorbereich der Bestandsgebäude mit ihren Ladeneinheiten südlich des Neubaus sowie durch die Pflanzung von Bäumen kann hier ein blockinterner Platz entstehen, der die bisher unansehnliche, weil durchgängig asphaltierte, Situation aufwertet. Zusätzlich steigert eine „Möblierungsfamilie“ aus Leuchten, Fahrradstellplätzen und notwendigen Pollern die Attraktivität des Platzes als Aufenthalts- und Verweilort. Das modernisierte WC-Häuschen bleibt an der bisherigen Stelle erhalten. Die Glas- und Altpapiercontainer werden an den Wendehammer an der westlichen Bayrischen Straße verlegt.

Kleiner Stadtmarsch, Magdeburg

Teilnahme am städtebaulichen Ideenwettbewerb ‚Kleiner Stadtmarsch‘ in Magdeburg in Arbeitsgemeinschaft mit stern landschaften

Auslober: Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH / Wohnungsgenossenschaft eG Magdeburg, 2018

Erläuterung

Am Kleinen Stadtmarsch in Magdeburg entsteht ein lebenswertes Stadtquartier in unmittelbarer Innenstadtnähe und attraktiver Lage am Wasser. Neben der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum für unterschiedliche Nutzergruppen werden mit dem städtebaulichen Konzept folgende Ziele verfolgt:

Belebung des Elbufers

Vernetzung der Naherholungsräume am Wasser

Entwicklung eines urban-durchgrünten Stadtviertels

Das städtebauliche Konzept ist geprägt durch drei parallele Freiraumachsen in Ost-West-Ausrichtung, welche das neue Viertel in drei etwa gleichgroße Teilquartiere aufteilen. Ursprung dieser Idee ist die denkmalgeschützte nördliche Freiraumachse parallel zur Stadtparkstraße sowie die damit verfolgte Vernetzung der Freiräume von Stromelbe, Tauber Elbe und Alter Elbe.

Die nördlichen beiden Teilquartiere orientieren sich an der für die innerstädtische Lage typischen Grundstruktur des städtischen Blocks mit öffentlichen Vorder- und privaten bzw. gemeinschaftlichen Rückseiten. Die Adressen der Gewerbenutzungen sowie der geplanten Kindertagesstätte liegen am öffentlichen Straßenraum. Zur barrierefreien Erschließung der Wohngebäude leiten Rampen an den Gebäudezwischenräumen ins erhöhte Blockinnere, wo sich die Hauseingänge befinden. Dies trägt auch zur Aktivierung der gemeinschaftlich nutzbaren Spielhöfe – als geschützte Freiräume für die Bewohner – bei.  

Das Konzept sieht Wohnungen für unterschiedliche Nutzergruppen vor. Auch Sonderwohnformen, wie betreutes Wohnen oder Mehrgenerationenwohnen sind gut integrierbar. Alle Wohnungen sind barrierefrei mit Aufzügen erschlossen. Entlang der Uferpromenade entstehen mit Blick auf Elbe und Dom besonders attraktive Wohnlagen.

Neben der überwiegenden Wohnnutzung sind auch nicht störende Gewerbeeinheiten vorgesehen. Diese umfassen zum einen Büros und Arztpraxen, die vor allem in den Erdgeschossen entlang der nördlichen Stadtparkstraße untergebracht werden. Zum anderen entsteht mit der Unterbringung von Gastronomie, Einzelhandel und Serviceeinrichtungen in den Erdgeschossen entlang der Uferpromenade ein neuer Nutzungsschwerpunkt – nicht nur für die Bewohner.

Den südlichen Auftakt der Promenade bildet eine Kindertagesstätte, die der Versorgung der neuen Bewohner dient und durch ihren nach Süden vorgelagerten Freiraum zur Belebung des Quartiers beiträgt.

Zechenstadt Fritz’n Hen Kamp-Lintfort

Teilnahme am städtebaulichen Realisierungswettbewerb ‚Neues Stadtquartier Friedrich Heinrich‘ in Kamp-Lintfort in Arbeitsgemeinschaft mit BJP | Bläser Jansen Partner

Auslober: Stadt Kamp-Lintfort, 2018

Erläuterung

Die Zechenstadt Fritz’n Hen …

… vereint als lebendiges urbanes Quartier eine hohe Wohn- und Lebensqualität für die Bewohner,

… fördert gezielt die Integration verschiedener Bevölkerungsgruppen,

… bietet ein zeitgemäßes Lern- und Arbeitsumfeld und

… besitzt durch ihre flexible Struktur gepaart mit einer effizienten Flächenausnutzung einen hohen Wirtschaftlichkeitsgrad.

Die multifunktionale Nutzung und der Bezug zur Umgebung lassen ein neues Viertel entstehen, das eine Bereicherung für alle Stadtbewohner darstellt. Die historische Bedeutung wird über den Quartiersnamen verankert, der die umgangssprachliche Bezeichnung des ehemaligen Bergwerks Friedrich Heinrich – „Fritz’n Hen“ – aufgreift. Die ehemalige Zechennutzung bleibt über den weitgehenden Erhalt der Bestandsgebäude und deren städtebauliche Neuinszenierung im lokalen Gedächtnis und trägt zur Identitätsstiftung bei. Zeitgemäß sind die Integration von CoWorking Spaces, die Erweiterung des Hochschulcampus mit hoher Aufenthaltsqualität, die Einbindung unterschiedlichster Lebensmodelle sowie das Angebot neuer Mobilitätsoptionen.

Bei der Gestaltung der Plätze zwischen den Wohnbereichen wurden bewusst Nachbarschaftstreffpunkte geschaffen, die einen offenen Dialog unter den Bewohnern fördern. Der Grundversorgung der Bewohner und Besucher wird Rechnung getragen ohne dass zentrumsfeindliche Konkurrenzangebote entstehen.

Das Quartier besteht aus einer attraktiven und vielfältigen Bebauung, die eine einheitliche Handschrift tragen soll. So ist z.B. die Verwendung verschiedener Klinker- und Ziegelfassaden vorstellbar, welche Bezug zur Architektur der Bestandsgebäude herstellen.

Die geplante Bebauung weist überwiegend drei Geschosse auf, insbesondere an den prägnanten Raum- und Platzkanten. Dies entspricht einer städtischen und für Kamp-Lintfort angemessenen Bebauung. Das dritte Geschoss umfasst dabei in der Regel nicht die Gesamte Grundfläche, sondern sorgt durch Rücksprünge für ein abwechslungsreiches Bild im Straßenraum sowie attraktive Dachterrassen. Es wird eine Gesamt-BGF (Bruttogrundfläche) von rund 107.000 m² geschaffen.

Quartier Konrad-Adenauer-Park Willich

Teilnahme am städtebaulichen Realisierungswettbewerb mit BJP | Bläser Jansen Partner als gesetztem Teilnehmer

Ausloberin: Stadt Willich, 2018

Erläuterung

Auf dem Areal des ehemaligen Katharinenhospitals in Willich entsteht ein lebendiges urbanes Quartier, welches das historische Stadtzentrum erweitert und bis an den Konrad-Adenauer-Park heranrückt. Neben der aufgewerteten Stadtmitte um den neugestalteten Marktplatz sowie dem neuentwickelten Brauereiquartier, entsteht hier ein weiterer Nutzungsschwerpunkt im innerstädtischen Gefüge. Dafür sorgen vor allem die gemischte Nutzung aus Einzelhandel, Dienstleistungen und Wohnen sowie die attraktive Lage am Park.

Das Quartier besteht aus einer attraktiven und vielfältigen Bebauung, die jedoch eine einheitliche Handschrift tragen soll. Im geplanten ‚Urbanen Gebiet‘ (MU) rund um den Stadtplatz an der Bahnstraße sind drei Vollgeschosse sowie eine Gebäudetiefe (der Obergeschosse) von 12 m vorgesehen, wodurch der urbanere Charakter unterstrichen wird.

Im östlichen Teil des Quartiers, der planungsrechtlich als ‚Allgemeines Wohngebiet‘ (WA) festgesetzt werden soll, ist aufgrund der damit verbundenen geringeren Dichte eine zweigeschossige Bebauung mit zusätzlichen Staffelgeschossen vorgesehen. Die Gebäudetiefe beträgt hier nur 10 m.

Insgesamt entsteht eine Brutto-Grundfläche (BGF) von rund 12.600 m².

Aachener Mosaik

Teilnahme am Schlaun-Wettbewerb 2017 zum Thema
‚Aachen Nord 2030‘

Auslober: Schlaun-Forum e.V. Münster, 2016

Erläuterung

Die Bezeichnung ‚Aachener Mosaik‘ beschreibt das schon heute stark fragmentierte Plangebiet im Aachener Nordosten, das sich wie ein Mosaik aus rechteckigen Kacheln mit Gewerbe-, Industrie- und Wohnnutzungen zusammensetzt. Dieses wird von verschiedenen Fugen aus Bahntrassen und Straßen zusammengehalten. ‚Aachener Mosaik‘ bezeichnet aber auch die Neuinterpretation, Ergänzung, Umnutzung und schrittweise Veränderung dieses Raumes durch städtebauliche und freiraumplanerische Mosaiksteine.

In einer langfristigen Perspektive wird von der Verlagerung der beengten Produktionsstandorte von Zentis und Talbot ausgegangen. Dadurch können neue urbane Quartiere mit einer spannenden Mischung aus umgenutzten industriellen Strukturen und attraktiven städtischen Bauformen entstehen. Im Mittelpunkt steht dabei die zur Aachener KonzertHalle umgenutzte Garbe-Lahmeyer-Halle. Auch im östlichen Bereich an der Wurm entsteht durch die langfristige Verlagerung von Gewerbestandorte ein attraktiver Wohn- und Freiraum am Wasser.

Zentrales grünes Rückgrat wird die ehemalige Bahntrasse zum Nordbahnhof, die – unter Erhalt einiger Gleisfragmente – in eine Fuß- und Radwegeverbindung umgewandelt wird. Sie schließt so an den übergeordneten Radweg nach Jülich an und setzt diesen in Richtung Aachener Innenstadt fort.

SCHALKE:UPDATE

1. Preis beim DASL Absolventenwettbewerb 2009/2010 zum Thema ‚Blockentwicklung Gelsenkirchen-Schalke‘ (gemeinsame Arbeit mit Daniel Bläser, Sabrina Bläser (ehem. Schröter), Felix Blasch und Holger Hoffschröer)

Ausloberin: Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) e.V., Berlin

Piktogrammartige Darstellung der städtebaulichen Leitidee
Städtebauliche Leitidee

Erläuterung

Der Titel des Entwurfs ‚SCHALKE:UPDATE – gemeinsam grün[er]leben‘ bedeutet zum einen die Aufwertung und bauliche Ergänzung des nicht mehr zeitgemäßen Bestandes zu attraktivem Wohnraum mit wohnungsnahen Grün- und Freiflächen. Zum anderen ist damit die Schaffung von Strukturen verbunden, die auf die aktuellen sozialen und demografischen Problemlagen im Stadtteil reagieren.

Mit dem Umbau des Wohnblocks zwischen Poensgenstraße und Bismarckstraße wird ein urbanes und gleichzeitig „grünes“ Wohnangebot für vielfältige Nutzergruppen geschaffen. Dies soll zum einen die Abwanderung von Familien ins suburbane Umland verringern. Zum anderen soll es älteren Personen durch barrierefreie Wohnungen das Bleiben in ihrer vertrauten Umgebung ermöglichen. Zudem wird den sozialen Problemen im Stadtteil mit entsprechenden Angeboten begegnet. Dazu zählt vor allem die Schaffung von qualitätvollen öffentlichen Räumen, gemeinschaftlich genutzten Freiflächen und Gemeinschaftseinrichtungen. Darüber hinaus werden durch energetische Sanierung und die Nutzung regenerativer Energien ökologische Aspekte berücksichtigt.

Das Preisgericht lobte vor allem den „klugen Ansatz, die neuen Baukörper aus der Verklammerung des Blockes zu lösen, ohne jedoch diesen in seinem städtebaulichen Bild zu überformen“. Insgesamt wurde die Arbeit als sehr guter Beitrag zur Stadtreparatur im Ortsteil Schalke bewertet.

Binding-Quartier Frankfurt

Nominierung für den Städtebaupreis 2010 der Fakultät Raumplanung, TU Dortmund – Diplomarbeit: ‚Urbaner Wohnungsneubau – Ein städtebauliches Konzept für das Binding-Gelände in Frankfurt-Sachsenhausen‘

Skizzenhafte Visualisierung des zentralen Bereichs des Binding-Bogens
Zentraler Bereich des Binding-Bogens mit Blick auf den Henninger Turm

Erläuterung Konzept

Ein Bogen aus grüner Allee und Fußgängerzone verbindet das neue ‚Binding-Quartier‘ mit der Henninger-Planung und dem bestehenden Wohngebiet. Er stellt das prägende Entwurfselement dar. Im nördlichen Teil um den Henninger-Turm ist ein Stadtteilzentrum vorgesehen, das durch Freizeit- und Büroeinrichtungen eine regionale Bedeutung erlangen kann. Entlang der Darmstädter Landstraße ergänzen Büroriegel die gegenüberliegenden Nutzungen und bieten Lärmschutz für das angrenzende Wohnquartier, welches den größten Teil des Quartiers ausmacht.

Der zentrale Binding-Bogen und die Aschaffenburger Straße werden von Stadthäusern gesäumt die dem Quartier ein urbanes Gesicht verleihen. Sie sollen nur an private Einzelinteressenten und Baugemeinschaften vergeben werden. Diese entwickeln ihr Haus mit einem eigenen Architekten im Rahmen der Richtlinien eines vorher erarbeiteten Gestaltungshandbuches.

Rhein Quartier Deutz

3. Preis beim Agenda4-Wettbewerb 2007 / Züblin Development Award mit dem Titel ‚Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des Gewerbe- und Hafenstandortes Köln-Deutz‘ (gemeinsame Arbeit mit Dominik Hartig, Stefan Nendza, Markus Pietrucha und Tobias Schultz)

Auslober: Agenda 4 e.V., Berlin / Züblin Development GmbH, Köln

Städtebaulicher Lageplan des Büro Campus Deutz
Städtebaulicher Lageplan des Büro Campus Deutz

Begründung der Jury

Das analytisch gut hinterlegte Konzept teilt die Bereiche östlich und westlich des Hafenbeckens durch Aufschüttung eines Dammes und die Anlage von Grünflächen in 4 Quartiere mit Misch- bzw. reiner Wohnnutzung. Diese werden zielgruppenorientiert hergeleitet und entwickelt. Der gewählte soziologische Ansatz (Sinusmilieus) ist interessant, überzeugt jedoch in der Durchführung nicht. Daneben wird der Campus-Bereich als vorwiegender Bürostandort weiterentwickelt. Neben der fundierten Analyse überzeugt die Arbeit in weiteren Einzelaspekten wie Bodenordnung und Ökobilanz. Insgesamt zeigt das Konzept daher eine gute Entscheidungsgrundlage für die Weiterentwicklung der Areale.