NAT-UR-BAN Kassel
Teilnahme am ExWoSt-Projekt 2008/2009 mit dem Titel ‚Innovationen für Stadtquartiere der Zukunft – Studierende entwerfen 2050‘ (gemeinsame Arbeit mit Elisabeth Gallandt, Marcus Jeutner, Toni Karge und Judith Mitic)
Projekt im Kontext der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, eingebunden in das ExWoSt-Forschungsfeld „Innovationen für familien- und altengerechte Stadtquartiere“ (IFAS) – begleitet von ProfessorInnen der beteiligten Hochschulen, VertreterInnen des BMVBS, BBSR und der Forschungsassistenzen des IFAS-Forschungsfelds
Erläuterung
Für die Quartiere Entenanger und Pferdemarkt in der Kasseler Altstadt gelten für die Zukunft folgende Grundannahmen: 1. Gemeinsame Eigenverantwortung und Quartiersgemeinschaft rücken an die Stelle einer individualisierten Ellenbogengesellschaft; 2. Trotz zahlreicher Innovationen und alternativen Antriebstechniken wird das private Fahrzeug immer mehr zum Luxusobjekt und durch ÖPNV und Bike-/Car-Sharing-Modelle kompensiert; 3. Aufgrund der hohen Mobilitätspreise und gravierender Versorgungsunterschiede zwischen Stadt und Land ist Stadt der kurzen Wege ein attraktiver Lebensort. Der Suburbanisierungsprozess ist gestoppt. Dennoch wollen die Menschen auf die Vorzüge der Vorstadt nicht verzichten, ganz gemäß dem „Ideal“ von Kurt Tucholsky („Eine Villa mit großer Terrasse, vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße …“).
Vor diesem Hintergrund entstehen unter dem Titel ‚NAT-UR-BAN‘ offene begrünte Gemeinschaftsinnenhöfe und zu sogenannten ‚Dachbarschaften‘ verbundene Dachterrassen. Darüber hinaus werden zusätzliche Verbindungsachsen geschaffen. Die bestehende Barriere zwischen den beiden Quartieren an der Kurt-Schumacher-Straße wird durch eine Neugestaltung mit breiten Fußgängerwegen und Rasengleisen gemildert. Außerdem wird das Pferde-Enten-Nachbarschaftszentrum (PfENZ) eingerichtet, welches ein Quartiersbürgermeister leitet. Neben verschiedenen Beratungsangeboten, kann man hier unter anderem Veranstaltungsräume oder öffentliche Straßenbereiche mieten.